Lotteriespiel in letzter Sekunde glücklich gewonnen!

VR-Bank Würzburg Baskets Akademie vs. Dragons Rhöndorf 98:99 (22:25, 25:22, 19:31, 32:21)

Zittern bis zur letzten Sekunde war für die Dragons bei den Baskets angesagt. Erst durch einen Wurf mit der Schlusssirene zwang Rhöndorf Gastgeber Würzburg 99:98 (47:47) in die Knie. Headcoach Stephan Dohrn sprach unmittelbar nach der Begegnung von einer Lotterie, die man mit viel Glück gewonnen habe. Keine Frage, die Rheinländer sind von ihrer Topform noch ein Stück weit entfernt.

Es war für alle Beteiligten eine knallharte Achterbahnfahrt. Gefühlt war Würzburg wie Rhöndorf schon auf der Siegerstraße, beide konnten den Sack aber nicht zumachen. Nach dem dritten Viertel schienen die Gäste am Drücker zu sein. Mit einer souveränen Vorstellung im dritten Spielabschnitt (19:31) hatten sich die Dragons mit 78:66 abgesetzt. Dann verloren sie aus unerfindlichen Gründen den spielerischen Faden. In den folgenden sieben Minuten gelangen dem Team von Stephan Dohrn nur noch sechs Punkte. Da auch Rhöndorfs Defensive ihre Arbeit weitestgehend einstellte, gingen die Hausherren, angetrieben vom überragenden Calvin Wishart (31 Pkt.), knapp zwei Minuten vor dem Ende mit 89:82 in Führung.

Als die Partie entschieden schien, packten die Dragons eine Ganzfeld-Presse aus, klauten Würzburg dreimal den Ball und starteten einen 6:0-Lauf zum 93:94 aus Rhöndorf Sicht. Es entwickelte sich ein regelrechter Krimi, die Führung wechselte hin und her. Drei Sekunden vor Schluss hatte Calvin Wishart an der Freiwurflinie, beim Stand von 97:97, die Entscheidung in der Hand. Der US-Amerikaner verwandelte jedoch nur einen Versuch. Als die Würzburger Fans schon jubelnd über den ersten Saisonsieg die Arme in die Luft reckten, schnappte sich Marco Rahn den Ball, schickte einen langen Pass in Richtung Würzburger Zone auf die Reise, an Alexander Lagerman adressiert, der wiederrum per gelungenem Jumper die Dragons jubeln ließ.

Es war überhaupt der Abend von Alexander Lagerman. Der Flügelspieler hatte ein extrem heißes Händchen jenseits der Dreierlinie, versenkte fünf von sechs Versuchen und machte 22 Punkte. Wichtige Faktoren im Rhöndorfer Spiel waren zudem Tim Smith Jr. (20 Pkt.), Marco Rahn (9 Reb.) sowie Marko Rosic (9 Ass.). Unter dem Strich bleibt allerdings die Erkenntnis: die Offensive funktioniert gut. Die Dragons-Defensive dagegen bleibt ein Sorgenkind.

Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Es war ein Viertel lang ein gutes Spiel, im dritten haben wir es gut gemacht. Offensichtlich haben wir danach aufgehört zu spielen. Aber auch schon in der ersten Halbzeit wurde in der Defensive nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Einfach gesagt: Wir führen unseren defensiven Plan nicht konsequent aus. Deswegen war es am Ende eine Lotterie, die wir mit sehr viel Glück gewonnen haben. Ich bin wirklich nicht zufrieden mit unserer defensiven Leistung. Da eilt es jetzt besser zu werden. Ich meine nicht von heute auf morgen, aber das Team muss sich in die richtige Richtung entwickeln. Es braucht natürlich seine Zeit, besonders wenn man sich die Verletzungsmisere und die daraus resultierende Trainingssituation seit Saisonbeginn anschaut. Trotzdem darf das keine Ausrede sein.“

Dragons Rhöndorf: Smith (20 Pkt./1-3er/6 Reb.), Rosic (2/9 Ass.), Pilipovic (11/3), Lagerman (22/5), Kazakevicius (6), Diallo (4), Marco Rahn (12/9 Reb.), Janeck (9/1), Müller (13/1), Behrendt

VR-Bank Würzburg Baskets Akademie: Ortelli (3 Pkt.), Weymar (5/1-3er), Skladanowski (24/12 Reb.), Wishart (31/4/10 Ass.), Pisic (3/1), Leonce (2), Veller (1), Sokolov (2), Gerhard (9/2), Narvilas (18), Kasche

Dragons Rhöndorf / VR-Bank Würzburg Baskets Akademie: 2er 26/42 (62%) / 27/46 (59%), 3er 11/24 (46%) / 8/25 (32%), FG 37/66 (56%) / 35/71 (49%), FT 14/17 (82%) / 20/30 (67%), ASS 22 / 16, REB 38 / 31, ST 5 / 8, TO 20 / 10, BS 5 / 2, PF 22 / 19

 

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