Teilerfolg im Titelrennen!

Dragons Rhöndorf vs. RheinStars Köln 97:95 (24:35, 20:8, 21:17, 32:35)

Das erste Finalspiel zwischen den Dragons Rhöndorf und den RheinStars Köln erfüllte alle Erwartungen. Spannung, Sport und Stimmung waren in der ausverkauften Menzenberger Sporthalle (1.500 Zuschauer) erste Sahne. Die Hausherren feierten mit dem 97:95-Sieg (44:43) einen Teilerfolg im Titelrennen. Aber auch die Gäste durften durchaus zufrieden die Heimreise in die Domstadt antreten. Das knappe Ergebnis lässt nämlich beiden Teams alle Chancen auf die ProB-Meisterschaft. 

Irgendwie herrschte nach der Schlusssirene eine seltsame Stimmung im DragonDome. Rhöndorf hatte zwar gerade eben gewonnen, richtiger Jubel allerdings wollte beim Team wie den Fans nicht aufkommen. Verständlich, denn es war eindeutig mehr drin als ein Sieg mit nur zwei Pünktchen Vorsprung. Knapp 30 Sekunden vor dem Ende hatte Badu Buck die Führung noch auf elf Punkte ausgebaut. Alles deutete aus Rhöndorfer Sicht auf einen zweistelligen Vorsprung fürs Rückspiel hin. Die Dragons leisteten sich dann aber zwei wirklich ärgerliche Ballverluste und befeuerten damit ein furioses Finish der RheinStars. Rupert Hennen sowie Brain Battle nutzen die Gunst der Stunde und verkürzten den Rückstand, wie schon erwähnt, auf zwei Zähler.

Zuvor erlebten die Fans ein Wechselbad der Gefühle. Bis zur achten Minute war es ein offener Schlagabtausch, ohne dass sich ein Team einen Vorteil erspielen konnte (21:22). Dann aber zeigte Köln, warum man sich in den Runden zuvor so klar durchgesetzt hatte. Extrem abgeklärt und effektiv agierten die RheinStars und gingen mit 24:33 in Front.

Das zweite Viertel gehörte dann den Dragons. In der Offensiv war zwar noch immer ordentlich Sand im Getriebe, dafür passte es in der Defensive fast perfekt. Jedenfalls gelang den Gästen in den folgenden acht Minuten nicht ein Korberfolg. Entsprechend reichte den Dragons eine solide Vorstellung im Angriff, um mit einer knappen Führung in die Pause zu gehen (44:43).

Im dritten Viertel wurden die Jungs um Headcoach Stephan Dohrn dann immer stärker und setzten Köln unter Druck. Die erste zweistellige Führung war die logische Konsequenz (26“/57:47). In der Phase durften sich die RheinStars bei Bryan Battle bedanken, dass der Rückstand nach 30 Minuten erträglich blieb (30“/65:60).

Mit Start des Schlussviertels lösten die Dragons die offensive Handbremse vollständig und veranstalteten einen regelrechten Shoot-out von der Dreierlinie. Es durfte praktisch jeder mal ran und traf, was Kölns Coach Stephan Beack sichtlich nervte. Über weite Strecken lag Rhöndorf souverän mit bis zu zwölf Punkten vorne. Bis zu den besagten letzten 20 Sekunden …

Unter dem Strich gebührt Björn Rohwer ein Extralob: 34 Punkte und sieben Rebounds sind schon Extraklasse. Daneben lieferten Rupert Hennen (19 Pkt./10 Ass.) und Bryan Battle (25 Pkt./9 Reb.) gewohnt zuverlässig ab. Auf Seiten der Dragons ragte Tyreese Blunt mit 28 punkten und fünf Dreiern heraus. Daneben wussten Antonio Pilipovic (17 Pkt./5-3er) und Ferenc Gille (12 Pkt./7 Reb.) zu überzeugen. 

Passiert ist nach dem ersten Aufeinandertreffen faktisch also noch nicht viel. Bis auf die Tatsache, dass Köln die erste Niederlage nach dem Achtelfinale der Play-offs kassierte. Was das für Rhöndorf wert ist, wird sich am Sonntag im entscheidenden Spiel Zwei zeigen müssen.

Dragons Rhöndorf: Eigentlich möchte ich dir zu einem richtig guten Basketballspiel deiner Mannschaft gratulieren. Aber die letzten zwanzig Sekunden trügen den Gesamteindruck …

Stephan Dohrn: Die letzten anderthalb Minuten waren aus unserer Sicht problematisch. So ist halt der Modus. Es ist für die Spieler ungewohnt und wir müssen jetzt damit klarkommen. Wir hätten das Spiel anstatt mit zwei auch mit zehn gewinnen können. Aber wir haben das Spiel zuhause gewonnen, das ist auch nicht ganz so schlecht. Aber ja, hinten raus war sicherlich mehr drin.

Aber ihr seid mit dem Sieg jetzt in den Köpfen der Kölner drin, was ja auch nicht unterschätzen ist.

Das denke ich auch. Wir haben im zweiten und dritten Viertel addiert 25 Punkte zugelassen. Das dürfte Köln schon ein wenig beschäftigen.

Dafür haben RheinStars dir im ersten Viertel Kopfschmerzen bereitet, oder?

Richtig, im ersten Viertel haben sie super effizient gespielt. Auch wenn wir uns auf deren Defense vorbereitet haben, wenn man sie live erlebt ist das noch einmal etwas anderes. Die Verteidigung ist schon sehr aggressiv. Aber es ist wie es ist – wir haben auch im Spiel in Köln unsere Chancen. 

Worauf kommt es am Sonntag an um erfolgreich zu sein?

Wir müssen natürlich die Anzahl unserer Turnover runterbekommen. Und wir müssen Kölns Fastbreak-Punkte minimieren. Die waren durch Bryan Battle schon extrem. Und Inside müssen wir Björn Rohwer besser in den Griff kriegen, 34 Punkte von ihm sind einfach zu viel. 

Was erwartest du von dem Spiel in Köln?

Zwei Teams die sich nun besser kennen. Und dann eine Nervenschlacht.

Dann hoffe ich, dass wir die stärkeren Nerven haben …

Wir werden alles geben.

Dragons Rhöndorf: Blunt (28 Pkt./5-3er), Omojola (4/8 Ass.), Buck (14/2), Rosic (6/7 Ass.), Sullivan (6/7 Reb.), Gille (12/1/7 Reb.), Pilipovic (17/5), Diallo (2), Beck, Müller (8), Silic

RheinStars Köln: Mangold, Reinhart, Hennen (19/3-3er/10 Ass.), Haufs, Ladjyin, Greif, Battle (25/1/9 Reb.), Rohwer (34/2/7 Reb.), Vasiliauskas (6), Straub (4), Danes (2), Lang (5/1) 

Dragons Rhöndorf / RheinStars Köln: 2er 21/36 (57%) / 28/45 (62%), 3er 15/37 (41%) / 7/21 (33%), FG 36/74 (49%) / 35/66 (53%), FT  10/13 (77%) / 18/20 (90%), REB 32 / 39, ST 10 / 9, TO 20 / 24, BS 2 / 2, PF 23 / 19 

Zurück
Zurück

Wahnsinn – die Dragons holen das Ding!

Weiter
Weiter

Finalkracher im Doppelpack